Blogbeitrag Edu Seasons Sprachreise Bildungsurlaub Nachhaltigkeit

By 4. Dezember 2016Allgemein

Hier ein Bericht unserer ersten Education for Sustainability Tour:

Für Edu-Seasons ergab sich unlängst die Möglichkeit, beide Länder in denen wir mit unserer Bildungsberatungsarbeit aktiv sind, Deutschland und Frankreich, im gemeinsamen Gedankenaustausch zum Thema nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Die Studenten des HNE Masterstudienganges „Sustainable Tourism Management“ besuchten Anfang Juni die Gebirgsregion Les Cévennes im Süden Frankreichs, in der sich auch unser Edu-Seasons „Natur-Büro“ befindet. Quasi durch Zufall erfuhren wir bei dem Besuch der HNE im Winter diesen Jahres, dass die Studenten planten, auf der diesjährigen Study Tour nach Südfrankreich auch Les Cévennes zu besuchen. Daraufhin kontaktierten wir verschiedene lokale Behörden und landwirtschaftliche Betriebe. Begeistert von der spontanen Bereitschaft, den deutschen Studenten Rede und Antwort zu stehen, ist es uns zusammen mit lokalen Ansprechpartnern von Bauern bis Bürgermeistern gelungen, den Studenten die Ansätze nachhaltiger Entwicklung im Tourismus, in der Landwirtschaft und im Weinbau in der Region Les Cévennes näher zu bringen.

Wir fragten die HNE Studentin Anja-Christine Breul, was für sie interessant war zu erfahren, was der Aufenthalt mit ihrem Studium zu tun hatte, ob es vielleicht sogar Parallelen zwischen dem Studienort Eberwalde und der lokalen Kleinstadt Le Vigan gibt und welche Herausforderungen und Möglichkeiten für Les Cévennes bestehen:

„Auf unserer 1-wöchigen Studienexkursion nach Marseille und Montpellier näherten wir uns jeden Tag einem anderen Thema des interdisziplinären/weitreichenden Bereich Tourismus. In der Woche haben wir ein gut gefülltes Paket an Eindrücken vom touristischen Leben in Südfrankreich bekommen, vom Massentourismus in La Grande Motte bis zum kleinen Biowinzer – ihr dürft raten, wer einen Mehrwert von unserem Besuch hatte ;). Um vorweg zu nehmen, was wir gelernt haben, ist die Erkenntnis, dass die Franzosen eine sehr gut funktionierende Selbstverständlichkeit des Inlandstourismus haben und dafür wenig bis kein Marketing benötigen (womit wir die Hälfte unseres Studiums verbringen!). Weiterhin ist uns mal wieder klar geworden, dass Inhalte und Verständnis der Bedeutung von Nachhaltigkeit überall anders interpretiert und umgesetzt werden. So kam es uns vor, dass in den Städten eher noch die ökonomische Effizienz Vorrang hatte, während außerhalb, an der Küste oder auch im Landesinneren viel
Wert auf ökologisch verträglichen, qualitativen Umgang mit Natur, sprich Landwirtschaft gelegt wird – was natürlich die Esskultur der Franzosen widerspiegelt, die wir ebenfalls gerne genossen haben.

Der Ausflug nach Le Vigan verband also die Themen Ländliche Entwicklung mit dem neu ausgezeichneten Verwaltung eines UNESCO-Weltkulturerbe Standorts. Die Möglichkeit, in einer Podiumsdiskussion direkt mit den Verantwortlichen der Gemeinde, der Nationalparkverwaltung sowie dem Tourismusverband ins Gespräch zu kommen, war für uns eine ganz tolle Gelegenheit. Die aktuellen Herausforderungen, die eine UNESCO-Auszeichnung mit sich bringen, wurden deutlich, indem die Kommunikation zwischen den Stakeholdern noch verdichtet werden muss und vor allem die Bauern und Schäfer direkt mit in Entscheidungsprozesse einbezogen werden müssen, was natürlich keine leichte Aufgabe ist. Der Bürgermeister und der Vorsitzende der Communauté de Communes scheinen sich sehr bewusst zu sein, über die Probleme, die eine zu erwartende Zunahme an Touristen mit sich bringen. Dies betrifft auch die Infrastruktur für Transport und Parkplätzen im Ort direkt. Vor allem scheint es ein Bedarf an einem
vereinbarten Umweltmanagement zu geben, damit gerade die besondere Berglandschaft nicht unter Autoabgasen, Müll oder ähnlichem leiden muss. Vielleicht wären Formen des Agritourismus oder Möglichkeiten zum Woofing möglich, von denen Bauern und Nationalpark ihren Nutzen ziehen können.

Im Anschluss konnten wir direkt einen Zwiebelanbauern besuchen, der schon vor 20 Jahren mit anderen Bauern eine Cooperative gegründet hat und so nachhaltig effektiver Zwiebeln regional und international
verkaufen kann.

Parallelen zu Eberswalde gibt es durchaus, denn Brandenburg ist das am wenigsten besiedelte, dafür aber mit einer hohen Dichte an Ökolandbau betriebene Bundesland Deutschlands. Bisher gibt es Gemeinschaften und Plattformen, bei denen Ökobetriebe gelistet sind und sich dort auch direkt vermarkten. In Zusammenarbeit mit unserer Hochschule werden Kooperations-Projekte zu nachhaltigen Tourismus und Landnutzung umgesetzt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Milena und edu-seasons für einen rundum wunderbar
organisierten Tag, köstlichstes, frisch zubereitetes Picknick und freuen uns, an
der Weiterentwicklung dieses neuen Netzwerkes beteiligt zu sein.“

Falls Ihr Interesse geweckt ist, mehr über die innovativen Studiengänge der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde zu erfahren, klicken Sie hier http://www.hnee.de/de/Startseite/HNE-Eberswalde-E1016.htm .

Wir hoffen, dass Edu-Seasons auch in Zukunft Bildung für Nachhaltigkeit durch Projekte wie diese unterstützen kann. Unser neues Angebot einer Study Tour in London “ Sustainability in the UK“  und Dublin ist ein weiterer Schritt auf diesem Wege, unter anderem auch Sprachreisen als Bildungsurlaub mit nachhaltigen Themen zu kombinieren (Informationen: Edu Seasons Sprachreisen Bildungsurlaub Nachhaltigkeit)

Hier gibt es noch mehr Edu-Seasons Sprachreisen kombiniert mit Nachhaltigkeit und unsere Edu-Seasons Mitmach Challenge für alle unsere Sprachreisenden.

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